Anarchie und Orgelsound
Also dass die N. Schlag halb zwölf von dringenden Hungergefühlen geplagt ausm Kabinett Richtung Atelierküche rennt, um hurtigst ein Mittagessen zu lukrieren, bin ich jahrelang gewöhnt. Heute allerdings hat sich das Spektakel bereits um 11:13 zugetragen, weshalb ich mir erlaubt hab, sie ein kleines Bisserl zu pflanzen, weshalb sie “Anarchie!” und “Fuck the System!” skandierend mit ihrem Tellerchen herumtriumphiert ist, weshalb ich mich dezent am Kaffee verkutzt hab vor Lachen.
Das Leben ist sehr schön gerade, es schifft in der Nacht und morgens grinst die Sonne herein und tut, als wär nix gewesen. Jedes 3. Mal denk ich sogar dran, die Pölster von der Gartencouch zu räumen, weswegen wir hin und wieder sogar im Trockenen draußen herumlümmeln können. Und wenn ich da so herumlümmle, zupfe ich gern an meiner Ukulele herum und hin und wieder träller ich einen zünftigen Lagerfeuerschinken dazu in unserem Innenhofgarten und dann find ich unlängst einen Papierflieger in der Zitronenmelisse, auf dem steht mit Kinderschrift “Ich finde, du spielst sehr schön. Deine Vroni” und ich z’rinn, nona. Tags darauf entschließe ich mich zu einem weiteren Schinken, da kippt das Fenster im 2. Stock und jemand beginnt mit ORGELSOUND am Keyboard dazu zu spielen. Kurz darauf strahlt eine Neunjährige heraus, ruft “Fang!” und schupft mir das nächste Brieflein in den Garten, diesmal sogar inklusive Schokoladenstück. Nachdem wir uns ausgiebig begrinst haben, erfrage ich Vronis Türnummer und schupf ihr auch ein Brieflein vorbei. Jetzt warte ich drauf, dass sich die nächsten Orchestermitglieder einfinden werden. Wird jemand mit Tuba ans Fenster treten? Tamburin anyone? Bleiben Sie dran, es bleibt spannend!
Auch haben wir das fulminanteste Atelierfest hinter uns, das mit einer Lesung aus dem Buch “Oma Klack macht Schabernack” meiner beiden Atelierkolleginnen Lena Raubaum und Nadine Kappacher und einer kreischenden Kinderhorde begann, die sodann fröhlich die Altpapiercontainer leerte, um sich Ritterrüstungen zu basteln und stundenlang zu spielen. Mein Sohn Jakob hatte eine fulminante erste Vernissage und ist halberts detoniert vor Freud und schlussendlich sind wir bis drei Uhr früh mit irgendwelchen Passanten laut singend und Ukulele spielend am Gehsteig versumpert, es war ein Fest.
Außerdem läuft der dritte Durchgang meiner einjährigen Yogaausbildung so großartig. Dani Strobl und ich sind laut Ausbildungsgruppe das congeniale Team, was uns sehr entgegenkommt – immerhin sind wir seit bald 20 Jahren eng befreundet und frönen gemeinsam der Yogag’schmeidn. Bitte schaut’s her, welche Fotos die Karin Hackl unlängst fabriziert hat…
Dass sie jetzt Philosophie und angewandte Anatomie in meinem Lehrgang unterrichtet, ist so wunderbar, weil wir alles miteinander besprechen und austüfteln können. Es ist so super, eine einzige Gruppe ein ganzes Jahr zu begleiten, volle Aufmerksamkeit auf die Trainees, Einzelstunden, Austausch bis die Ohrwascheln glühen, fernab von einer husch-husch-gschwind-gschwind-Durchschleuseaktion. Nächste Woche Di, 7. Juni findet um 18:30 übrigens ein Online-Infoabend für den nächsten Durchgang ab Herbst statt. Und der Frühbucherpreis gilt noch bis Ende Juni! Ganz viele machen die Ausbildung eigentlich für sich selbst, um ein Jahr komplett ins Yoga eintauchen zu können, die meisten kommen während dessen dann auf den Geschmack und unterrichten letztlich dann doch :). Hier findet ihr alle Infos zum Lehrgang. Und hier hab ich mal einen Blogtext zu meinem Yogazugang verfasst. Hier hab ich mich u.a. über die teils sexualisierte Bildsprache aufgepudelt, die Yoga oft umgibt. Und hier hab ich davon erzählt, wie das Yogajahr unter meinen Fittichen abläuft. Schickts uns gern die Yogaleute in eurem Dunstkreis vorbei.