
die Ratlosigkeit äußerln führen

Mit schwerem Herzen im Gepäck bin ich heut Morgen den Frühling suchen gegangen. Als ich im grauen Nieselregen durch den Wald gestreunt bin, habe ich ihn gefunden und es wieder mal spannend gefunden, wie viel Gleichzeitigkeit möglich ist: Das schwere Herz UND dieses stille innerliche Juchzen über die ersten Leberblümchen, die meinen Weg kreuzen. Profunde Ratlosigkeit UND erleichtertes Seufzen über die ersten Bärlauchblätter. Eine Handvoll Tränen UND über und über mit Knospen überzogene Bäume.
Eh kloa werd ich hier nicht ausbreiten, was los ist, aber ich hab das Gefühl, ich werd grad auf Herz und Nieren geprüft, ob ich all das, was ich in meinem neuen Buch verzapft hab, auch wirklich mein und einlösen kann. Wie ist das mit der herzlichen Robustheit, die ich herumposaune, mit dem Tatendrang fernab der Problemtrance, mit dem Herumkörpern statt Hirnen, mit der zwischenzeitlichen Innenschau, die dann immer wieder hurtigst in tatkräftiger Interaktion mit der Welt mündet?
Ich sag euch was: Es ist mein voller Ernst. Und ich merk, wie wichtig es ist, die Abgründe nicht wegzukompensieren, mich nicht hinter Bildschirmen zu verschanzen, keinen Apfelstrudel im Ganzen zu verdrücken, meine Gefühle also zu fühlen, statt mich zu füllen. Ich führe meine Ratlosigkeit äußerln, hatsche zwischendurch um die Häuser, statt schrill in der Schaltzentrale meines Hirns kontinuierlich nach ad hoc-Lösungen zu fahnden.
"Du bist ein wehrhaftes Weib.", hat die A. unlängst zu mir gesagt und ich sag euch was: Ich steh so fest auf meinen Füßen, ich kann überhaupt nur ein wehrhaftes Weib sein, weil wir in unserer Demokratie NOCH (!!!) Institutionen und Anlaufstellen haben, die mir ermöglichen, mit allem, was ich in petto hab, auf die Barrikaden zu steigen. Außerdem erlebe ich satten Schulterschluss von meinem sozialen Netz. Ich bin also ein wehrhaftes Weib, das saftigen Rückenwind in Form von Zuspruch, Klugheit UND Herzlichkeit hat, bin also nona nur die Spitze des Eisbergs.
Und ich bin ein wehrhaftes Weib, eben weil ich auch weich bin. Weil ich mich in mir ausruhen, mir fühlend Gesellschaft leisten kann, um dann wieder Anlauf zu nehmen. Dann stürm ich mit geblähten Nüstern wie eine Berserkerin Richtung Orkan und brüll "Geht scho!".
BUCHPARTY
Kommt's ihr eigentlich zu meiner Buchparty? Am Do, 15. Mai ab 19h öffnet das Rhiz am Wiener Gürtel seine Pforten nur für uns, es wird nona keine klassische Lesung, sondern eher eine schelmische Angelegenheit: Erst plausch ich übers Buch, dann signier ich ein bissl, dann räumen wir die Bankerl weg, Hanna aka DJane TITS UP übernimmt das Ruder und wir tanzen, als würd niemand zuschaun.
Übrigens ist seit gestern eine Leseprobe von "Alles wird gut, Oida! Ncht deppert werden in wilden Zeiten" online und vorbestellen könnt ihr's auch.
YOGAKURSE & -WORKSHOPS
am So, 6. April von 17-20h hab ich noch 6 freie Platzerl beim Yoga-Abend für alle Levels
nach den Osterferien startet dann das nächste Kurstrimester meiner beiden wöchentlich stattfindenden Yogakurse. Die Anmeldung ist bereits möglich, ihr könnt sowohl vor Ort in Wien als auch online teilnehmen.
am So, 8. Juni von 17-20h wären auch noch einige Platzerl zu haben und eine Woche drauf könntet's euch ein ganzes Wochenende unter meine Fittiche begeben, nämlich von 13.-15. Juni an der wunderschönen GEA-Akademie in Schrems im Waldviertel.
Podcast
Staffel drei unseres Podcasts "Om, Oida! Ein Podcast ohne Maskerade" ist im Entstehen - wir ratschen über Quintessenzen meines neuen Buchs. Zu folgenden Themen könnt ihr uns schon zuhören:
- wie manövriert man sich aus der Problemtrance?
- wie fräst man Schneisen ins Zuviel, in Überforderung und absurdes Tempo?
- und wie bleibt man dran, wenn selbst da das Leben dazwischenkommt?
Passt's gut auf euch auf! Ich mach dasselbe. BussiBaba.


