es wird hier nicht auf Nudelsuppen geschwommen. | Eva Karel | Brutstätte für Yoga, Text & Bild

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es wird hier nicht auf Nudelsuppen geschwommen.

13. Juli 2014
es wird hier nicht auf Nudelsuppen geschwommen.

Die Kinder urlauben eine Woche ohne mich, ich katapultiere mich hurtigst in den Sturmfrei-Modus, NOT. Tatsächlich habe ich den gestrigen Tag buchhaltend zugebracht und das bei geschlossenen Rollos, weil die strahlende Sonne ansonsten den Laptopbildschirm zum Spiegeln bezirzen hätte wollen, was mich verstimmt hätte, also. Jedenfalls hab ich nun Ordnung in meinem Papierkrempel und Erkenntnis Nr. 1 liegt schwarz auf weiß vor mir: Ich tät ein bisserl einen Geldscheißer vertragen.

Erkenntnis Nummer zwei ereilt mich gefühlte zwei Sekunden später, als ich kurz in mich geh und mich frag, ob es finanziell gesehen schlau wäre, mit der Yogaunterrichterei und Schreiberei aufzuhören und mir folglich diese verflixten SVA-Beiträge zu sparen. Ich fühle mich wie eine glucksende Badewanne, deren Innerstes soeben durch den Abfluss entfläucht, also nein: Das scheidet völlig aus, dieses Szenario ist keine Option. Mir dämmert: Ich würde all das auch machen wollen, wenn ich kein Geld dafür bekäme. Ich würde mich auf der Yogamatte herumtreiben, andere unterrichten wollen, ich würde weiterhin meine Notizbücher, diesen Blog und meine Buchideen füttern, weil es genau das ist, was ich im Leben momentan tun möchte. Das bin so sehr ich, meine Begeisterung geht auf keine Kuhhaut. Also nein: Es werden jetzt keine Köpfe in Sandbänke, Waschmaschinen o.ä. gesteckt, es wird zum Steuerberater gegangen, es wird gehandelt, es wird was Gutes rauskommen.

Ja, es ist wirtschaftlich gerade keine g'mahte Wiesn und ich pflege nicht auf Nudelsuppen zu schwimmen, weiß also, dass ich da jetzt dahinter sein muss. Genau das bin ich auch und mein Optimismus ist nicht totzukriegen. Ich hab sehr kleine Kinder, ich kann abends nun mal nicht öfter unterrichten. Also wird es auch anders gehen. Es wird gut werden, ich spürs in allen Haarwurzeln.

Das viereinhalbjährige Söhnchen unterbricht die von ihm fabrizierten Motorengeräusche: 'Mama? Ich liebe dich für immer und sehr.', während er mit einem Matchboxauto durch meine Haare fährt. Ich denk mir: 'Selber.' und drück ihn kommentarlos an mich.