Hausarbeit? Sinnlos. | Eva Karel | Brutstätte für Yoga, Text & Bild

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Hausarbeit? Sinnlos.

20. Juni 2014
Hausarbeit? Sinnlos.

Ich verordne unserer Behausung mehr Sauberkeit, also befehle äh bezirze ich die Kinder, sofort mit der Duplospielerei aufzuhören und mit mir den Boden aufzuwischen.  Sehr vorbildlich komme ich mir vor, immerhin ist es das zweite diesbezügliche Unterfangen, seit wir vor einem Jahr eingezogen sind. 1A haben sie mit dem schaumigen Wischwasser hantiert. Der Große fabriziert eine Handvoll Pfützen, die er gewissenhaft in der gesamten Wohnung platziert, der Kleine findet beim Wischen unterm Sofa einen Holzpinguin und verlegt sich für den Rest des Tages darauf, glückselig "Putin" seufzend den Pinguin zu herzen.

Obwohl ich kurz sehr stolz ob meiner hausfraulichen Qualitäten bin, stellt sich das Unterfangen eine halbe  Stunde später als gänzlich sinnlos heraus. Denn leider plagt uns plötzlich intensiver Kaiserschmarrenhunger und es dauert nicht lange, bis ich zwei rohe Eier im Vorbeigehen zu Boden matsche und der Kleine wenige Minuten später gefühlte 56 Hirsebällchen mit ausladenden Handbewegungen zu Boden streut, von denen ich 7 zertrete und die in sofortiger Materialsymbiose mit den rohen Eiern zu Betonkonsistenz aushärten.

Doch hadert nicht, es gibt auch Erfreuliches zu berichten! Und zwar war ich gestern erstmals in der Mission 'Freibad mit zwei mobilen Kleinkindern' unterwegs, was sich durchwegs hervorragend antat. Schwimmflügel anmontieren, potentielle Absauf-Optionen ausgeräumt. Sich selbst auf einer Liege installieren, Sonnenbrille auf, Ruhe. Die zwei spielen wie die Lämmchen, pritscheln und kommen zwischendurch zwecks Futter, warmkuscheln oder der Mission 'wir wascheln die Mama zünftig ein und kichern dabei hysterisch' bei mir vorbei, ich weiß es sehr zu schätzen. Als der Kleine zu Mittag müde wird, kaserniere ich ihn auf der Liege ein, er meutert fünf Minuten lang ob der Freiheitsberaubung, daraufhin selige 1,5 Stunden ein selig schlummernder 1,5-Jähriger auf meinem Bauch, ich bin sehr glücklich. Irgendwann gesellt sich der blaulippige und zitternde Vierjährige zu uns, schmiegt sich ebenfalls unters Handtuch und lässt sich ein ordentliches Zeitl von uns wärmen. Sowas muss man erlebt haben, man versteht es sonst nicht.

Macht Kinder. Und wenns nur wegen des Warmkuschelns im Freibad ist. Aber wirklich, heast.

Die Ateliervernissage war übrigens ganz wunderbar, wir haben vor, unsere Pforten nun auch zwischendurch hie und da zu öffnen. Wann bleibt spannend und wird kurzfristig bekanntgegeben, supa, oder?