Gestern habe ich eine Ode an die Kinderkrippe verfasst. Und heute hurtigst das Konzept zur Hälfte gesprengt :-). Wir haben den kleinen Bruder in der Krippe abgeliefert, das ältere Söhnchen und ich sind ins Atelier marschiert. Bzw. bin ich marschiert, das Söhnchen hat mich aufgeregt als fleischgewordener Pfitschipfeil per Laufrad umkreist. Ich habe kurzerhand in der Früh beschlossen, aufs Lektorieren dieser Diplomarbeit zu pfeifen und mir einfach die Zeit zu nehmen. Denn ja, Geschwister sind super, aber manchmal ist es eben auch Gold wert, die Kinder aufzuteilen.

Wir haben uns Tee gekocht, der Vierjährige hat vor der Staffelei auf meinem Schoß Platz genommen, mir nur noch schnell Instruktionen gegeben, welche Leinwandgröße und welche Farben, welche Pinsel und welche Spachteln er haben möchte. Für ihn war das alles eine ganz klare Sache, zögern gabs nicht. Zweieinhalb Stunden ist er auf meinem Schoß versunken, hat gepinselt, gemischt, gespachtelt, verschmiert, mit beiden Händen hineingepatscht, zwanzig Minuten lang seine bemalten Finger inspiziert und dann

weitergemalt.

“Hast du Hunger?”

“Ja.”

“Wir könnten etwas essen gehn!”

“Nein. Weitermalen.”

“Wenn du alle Farben übereinander schmierst, wirds ein schircher brauner Gatsch.”

“Ich finde sirch sön, Mama.”

Ich bin halberts deppert geworden vor Verzückung. Wie er da so hingegossen saß, ganz versunken. Und weils so ein stiller Tag war: Heute nicht viele Worte, lieber Momentaufnahmen.

JUHU!!!

Oh, und jetzt schnell ans

Lektorieren, die Kinder schlafen!!